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Eine andere Kulturlandschaft

Nicht nur eine riesige Kulturszene in Deutschland wird einen Vor-Corona– und Nach-Corona-Effekt haben, auch die evangelische Kirche.
Vergleiche sind immer etwas unfair, wir wollen sie trotzdem anstrengen. Eine etablierte Kulturlandschaft im Pop-, Rock- und Jazzbereich hatte es sich mit ganz bestimmte Künstler*innen und Veranstalter*innen bequem gemacht. Hier passt der Vergleich zur evangelischen Kirche. Dort wurde seit vielen Jahrzehnten auch stets dasselbe “Erfolgsrezept” gefahren. Es gab zwar sowohl in der Kultur als auch in der Kirche immer wieder einmal kleine Innovations-Ausbrüche. Diese waren mal mehr, mal weniger stark ausgeprägt. Was aber in Kirche wirklich immer Bestand hatte, war “Business As Usual”.

Von Schweinetouren und Bierkästen

Für Newcomer*innen war das Ganze noch nie ein Zuckerschlecken im Kulturbereich. Die so genannte Schweinetour, die für einen Kasten Bier jahrelanges Spielen erforderte, drohte mancherorts zu einem Dauerzustand zu werden. Geld war knapp, die Pfründe spielten natürlich auch mit 77 Jahren noch ihre Konzerte und das ganze System wurde immer voller.

Zu vergleichen sind die Newcomer in der Musikszene am ehesten mit der Jugendkultur in der Kirche. Über die Evangelische Jugend zum Beispiel wird immer als „die wichtige Zukunft der Kirche“ schwadroniert. Die in diesen Bereich investierten Summen sprechen aber eine ganz andere Sprache. Eigentlich ist der Logik von Verantwortlichen auch einfach zu folgen: Wenn der Großteil von Aktiven und Interessierten in der Kirche gesetzten Alters ist, muss natürlich für diesen Großteil gehandelt und investiert werden.


Nun hat Corona vieles verändert. Durch Beschränkungen und mangelnde Möglichkeiten, „Business As Usual“ durchzuführen, wurden wir von der Digitalisierung eingeholt. Man mag sie lieben, man mag sie hassen, aber eine Sache hat Digitalität definitiv verändert. Sie ermöglicht eine Homogenisierung der Zielgruppen und schafft Möglichkeiten zur Teilhabe auch von den „Digital Natives“, also den unter 30jährigen.

Neues entsteht (nicht) von selbst

Wahrscheinlich werden neue Musikstile und neue musikalische Trends direkt nach Corona kommen. Wir können in Kirche schon jetzt die Basis für gute neue Entwicklungen schaffen. Die besten Voraussetzungen dafür sind zu aller erst einmal technisch, aber vor allem auch personell.

Mit einer ästhetisch ansprechenden Umsetzung von technischen Herausforderungen wie Live-streaming oder Multicam-Mitschnitten in der Kirche werden junge Entrepreneure auf uns aufmerksam. Es kann auch einfach eine thematisch passende und toll umgesetzten Multimedia-Begleitung unserer Gottesdienste sein – ein zu formendes Team aus Ehrenamtlichen liebt natürlich eher die Herausforderungen und weniger das „Business as usual“.

Dauerfeuerwerk? Nein danke.

Erfolgreiche Gemeinden, die sich digital auf den Weg gemacht haben, brennen nicht an jedem Sonntag ein Feuerwerk ab. Sie haben aber neue Standards für sich selbst geschaffen und setzen Akzente zu besonderen Anlässen im Kirchenjahr oder in der Gemeinde. Dafür wird dann mit einem größeren Team intensiv nachgedacht, umfangreich geplant und das Ganze dann technisch gekonnt umgesetzt.
Mehr Informationen dazu, wie man konkret vorgehen kann, findet sich im Download-Material und dem zugehörigen Buch Filmen und Streaming in Kirche.

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