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Mit toll klingenden free VST Effects mischen?

Es klingt verlockend: den Studiomix, den man mit dem eigenen Programm im Home Studio erstellt hat, für meine Live-Band zum Gig mitnehmen? Natürlich geht das und zwar mit dem eigenen Studio-Programm (Digital Audio Workstation oder DAW genannt) am Laptop.

Um das praktisch umzusetzen, brauchen wir ein Audio Interface, das mehrere Kanäle besitzt. Ein guter Tipp sind hier diverse Tablet-Mixer, die gleichzeitig als Multi-Eingangs Audio Interface fungieren können. Das können zum Beispiel das Soundcraft 24r, Behringer XR 18 oder das inzwischen an vielen Stellen genutzte X32 oder M32 Pult von Behringer sein.

Natürlich gibt es noch viele weitere gute Hersteller wie Yamaha oder eben die ganzen Audio Interface – Macher wie MOTU, RME, Focusrite, Presonus und so weiter.

Wir haben aber gute Erfahrungen mit dem XR-18 gemacht und halten das neben wenigen Alternativen für das beste Preis-Leistungs-Verhältnis mit stabilen Treibern und einer sinnvollen Architektur. Mit einem über LAN-Kabel verbundenen Laptop und einem kleinen Touch Screen Monitor (wie zB.dem Aus VT168H) hat man ein stabiles Mischpult-Gefühl und kann sicher sein, dass das System und die Mischpultsteuerung immer weiterläuft.

Der große Nachteil bei Tablet-Mischern ist nämlich, dass immer im entscheidenden Moment das altbekannte „Connecting…“ auftaucht und auch erstmal nicht wieder verschwindet. Natürlich erst, wenn es nicht mehr wichtig ist, verbindet sich das Wi-Fi wieder. Um dem zu begegnen, ist ein LAN Kabel zum Laptop oder Tablet sinnvoll.

Verbindungen

Der Weg des AudioSignals ist eigentlich logisch: Die Schallquelle wird über ein Kabel in die Eingänge des Mischpults oder des Interfaces geschickt. Diese Eingänge erhält auch der Laptop, der mit dem Mischpult verbunden ist (zB. in dem USB SENDS im Mischer aktiviert werden).

Dann richten wir in unserer DAW einen neuen Ausgang ein, der auf zB. Kanal 15+16 im Pult ankommt und somit die Ausgänge 15+16 zugewiesen bekommt.
Nun wird jeder Kanal in der DAW auf diesen Kanal 15+16 per Sendeffekt (post fader gestellt!) geschickt. Wenn wir VST Plugins auf den Spuren nutzen, sind sie also zu hören. Wir müssen wahrscheinlich die USB Returns 15+16 anschalten, damit wir etwas auf diesem Stereokanal hören. Et voila, schon haben wir unseren Studio Mix auf einem Kanal.

Jeder Laptopchannel auf einem Mixerkanal

Alternativ können wir auch alle Ausgänge (zB 16 x mono) in der DAW einrichten. Dann muss jeder Kanal auf den ihm zugewiesenen Kanal via SEND gesendet werden. Die USB Sends und die USB Returns im Pult müssen dann logischerweise auch von 1-16 aktiviert werden.

Latenzen

Wir erhalten eine Latenz durch die Berechnung der VST Plugins auf dem Computer. Die können wir zwar in den Audio Interface Einstellungen im Computer auf sehr gering stellen, dann muss der PC oder Mac aber sehr viel mehr leisten. Das kann sogar in Knacksern im Sound enden.

Es ist daher besser, das Monitoring für die Band/die Musiker*innen unabhängig von den Rechnereffekten zu gestalten.

OBS und Atem Mini

Erfahrungsgemäß müssen wir für das Atem Mini gemeinsam mit OBS unser Audiosignal verzögern. Das Videosignal ist einfach langsamer. Das kommt uns in diesem Fall zu Gute. Unsere Rechner-Audio Latenz wird wahrscheinlich zwischen 40 und 60 ms liegen und das ist ungefähr der Wert, der das Atem Mini Signal der Kameras synchron macht. Wenn wir etwas mehr benötigen, können wir das in Erweitere Audioeinstellungen in OBS weiter verzögern.
Genauere Infos zur Einrichtung von OBS und Atem Mini (auch mit Soundpresets) haben wir in Filmen und Streaming in Kirche zusammengestellt.

Mehrspuraufnahme mit einem Klick

Selbstverständlich ist es auch möglich, eine Live Veranstaltung im Rechner direkt mitzuschneiden, während man den Live Mix macht. Die Spuren kann man dann nachträglich noch besser schneiden/bearbeiten.

Bekannte DAWs

Für Apple Rechner ist das definitiv Logic Pro, weitere bekannte und häufig verwendete Profi-DAWs für PC und Mac sind Protools, Cubase, Studio One, Ableton Live. Es gibt auch hier noch ein paar weitere professionelle Software-Anbieter.

Der genutzte Rechner sollte leistungsstark sein, d.h. mehrere CPU Kerne und viel RAM besitzen. Auch sollte man sich immer gut überlegen, welche Effekte man wirklich benötigt und wie viele Instanzen man davon in der DAW öffnen möchte. Reverbs kann man über internes DAW routing zB. mit mehreren Spuren nutzen und muss nicht auf jeden Kanal einen eigenen speicherintensiven Hall legen.

Fazit

Die Einrichtung eines solchen Setup kostet anfangs sicher Zeit und Nerven. Wenn aber alles einmal steht, sind die Möglichkeiten wirklich komfortabel und unvergleichlich umfangreich.

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