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Am liebsten die eigene Straße

Der Chefredakteur früherer regionaler TV Formate im Privatfernsehen beschrieb ihr Erfolgsrezept einmal sinngemäß so:

Die Leute wollten am liebsten ihre eigenen Straße sehen und Menschen im Interview hören, die sie kannten. Sie wollten danach sagen: toll, dass wir und unser Dorf hier zu sehen waren.

Dieses Feiern der eigenen Herkunft gilt es, in Zukunft stark zu machen. Das Medium Internet, das langsam die Fernseheformate ablöst oder zumindest stark ergänzt, ist für uns kein Ärgernis. Das weltweite Netz ist vielmehr ein Türöffner.

Wie würden wir reagieren ?

In dem Moment, in dem wir selbst Konsument*in sind und bei YouTube click, click machen, scheint alles ganz klar.

Haben wir einen persönlichen Bezug zu der Kirche, aus dem wir einen Gottesdienst gestreamt sehen, schauen wir schon einmal genau hin. Ist aber dieser Stream schön, optisch ansprechend und sogar mit Bildern aus dem uns so wohlbekannten Ort oder besonders gut arrangierten und toll klingenden Liedern gefüllt, ertappen wir uns bei einer Sache: wir finden das einfach gut.

Natürlich sind die Inhalte das Allerwichtigste und wir werden genau zuhören, was dort gesagt wird. Es ist aber ebenso wichtig, wie es gesagt wird und ob wir es den Sprecher*innen abnehmen können. Ist es ein unreflektiertes „Herunterbeten“ mit Fremdschämgarantie oder berührt uns ihre Klarheit und Natürlichkeit, mit der sie Dinge sagen?

Kritik ist schnell geübt

Besser machen ist ein steiniger und schwieriger Weg. Die großen Chancen, die in hybriden Gottesdienst-Formaten liegen, sind die automatische Auseinandersetzung mit der eigenen Wirkung, den selbst geschaffenen Bildern und einer automatischen Reflexion. Soe ist anfangs vielleicht ungewohnt und anstrengend, bewirkt aber auf lange Sicht nur Gutes für digitale, aber auch unsere weiterhin favorisierten analogen Formate.

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